Sachbuch-Marketing – Rezensionen und Bewertungen

Rezensionen – also Buchbesprechungen – und Bewertungen sollen das Buch Deiner Zielgruppe vorstellen und diese im besten Falle zum Kauf animieren. Du selbst kannst natürlich keine Besprechung Deines eigenen Buches veröffentlichen. Wenn Du Dein eigenes Buch „besprichst“, dann ist dies immer entweder eine Wiedergabe des Inhalts oder schlicht Werbung.

Doch kannst Du viel dafür tun, damit Dein Buch besprochen wird. Ganz grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Arten von Besprechungen – Rezensionen von „akkreditierten“ Fachleuten, z.B. in einschlägigen Zeitschriften, im Radio, auf anerkannten Blogs und Plattformen, und Bewertungen von Kunden, z.B. auf der Webseite Deines Verlages, bei Amazon und ähnlichen Plattformen. Es gibt noch eine Sonderform der Bewertung, nämlich die Empfehlung durch einen Experten oder Multiplikator. Darauf gehen wir an anderer Stelle ein.

Rezensionen

Die anerkannten Medien werden zumeist von Deinem Verlag bespielt, sofern Du im Verlag veröffentlicht hast. Es ist jedoch gut, selbst gute Kontakte zu haben. Hilfreich können gut positionierte Experten sein, die eigene Newsletter verschicken bzw. Dein Buch in einschlägigen Medien besprechen können. Dazu ein Brainstorming zu machen und zu überlegen, wer – Verlag oder Du oder Dritte – die Leute am besten ansprechen sollte, ist lohnenswert.

Eine Mindmap als Marketingkarte

Rezensionen und Bewertungen
Zitate aus Bewertungen eignen sich zum Beispiel für Social-Media-Werbung.

Setz Dich einfach mal mit einem großen Blatt Papier hin und gestalte eine Mindmap: In der Mitte ist Dein Buch, die Äste führen zu unterschiedlichen Medien oder Zielgruppen. Abzweige und Unteräste kannst Du mit den Namen von Menschen aus Deinem Netzwerk bestücken: Wer kann Dir helfen, eine Rezension in dieser zentralen Zeitschrift zu bekommen? Gibt es jemanden, der Kontakt zu einer passenden Radiosendung hat? Wer ist bei Deiner regionalen Tageszeitung zuständig? Wer hat einen Blog oder Newsletter, in dem Rezensionen erscheinen? Gibt es gute Kontakte tief in Deine Zielgruppe hinein?

Eine derartige Mindmap kann für Dich zu einer wahren Marketingkarte werden, die Dir Orientierung gibt und Dich Schritt für Schritt in die richtige Richtung begleitet.

Aktive Ansprache für Rezensionen

Es hat in der Regel wenig Sinn, das eigene Buch unverlangt an jemanden zu schicken, den Du als geeignet identifziert hast. Besser ist es, mit diesen Leuten ins Gespräch zu gehen. Ob Du per eMail, mit einem Brief oder über Social Media den Kontakt aufnimmst, hängt mehr davon ab, wo Deine Adressaten am besten zu finden sind. Natürlich geht auch hier die Ansprache am leichtesten, wenn es bereits Kontaktpunkte gibt. Falls nicht, kannst Du dennoch direkt mit dem Buch ins Haus fallen – jedenfalls bei Medienprofis.

Hier entpuppt sich die Zusammenarbeit mit einem guten Verlag als großer Vorteil: Der Verlag hat einschlägige Medienkontakte. Dein Buch wurde nach den Gepflogenheiten des Verlagswesens vor Erscheinen in der sogenannten Vorschau angekündigt und die Medien haben schon vor Erscheinen des Buches Presseexemplare angefordert.

Doch auch, wenn Du bei (kleineren oder spezialisierten) Medien, Blogs oder Verteilern selbst aktiv wirst, kannst Du direkt deutlich machen, dass es Dir um eine Rezension geht. (Möglicherweise kannst Du zusätzlich anbieten, dass Du für Interviews oder redaktionelle Beiträge zur Verfügung stehst: Auch diese Dinge können für die Medienschaffenden von Interesse sein.)

Für mein Buch Schreib Dich an die Spitze! hat sich aus einem solchen – vom Verlag vermittelten – Kontakt eine Aufsatzserie entwickelt, die ich für die Zeitschrift Praxis Kommunikation im Jahr 2019 schreiben durfte.

Erschienene Rezensionen, die urheberrechtlich geschützt sind, darfst Du übrigens nicht einfach selbst wiederverwenden: Hier müssen sowohl Dein Verlag als auch Du das Copyright beachten! Kurze Auszüge dürfen bei korrekter Quellenangabe verwendet werden und natürlich darf verlinkt werden: Darüber freuen sich die Beteiligten für gewöhnlich am meisten, bringt es doch auch wieder Vorteile für das Ranking ihrer eigenen Seite, ihres Mediums und damit unterstützt es wiederum ihre eigene Sichtbarkeit.

Bewertungen

Jeden (potenziell) interessierten Kunden kannst Du darum bitten, zu Deinem Buch einen Kommentar zu verfassen bzw. zu posten, z.B. auf Amazon. Allerdings sehen die Kollegen es nicht gern, wenn Du Anreize setzt, um derartige Besprechungen zu initiieren. Es wird vermutet, dass es dadurch an Unabhängigkeit bei der Bewertung fehlt. Die Verlagswebseite und Social-Media-Seiten sind weitere Orte, auf denen Besprechungen veröffentlicht werden können.

Was bringt es eigentlich?

Wie bei so vielen Marketingaktivitäten ist es schwierig, die Wirkung von Rezensionen und Bewertungen zu messen. Aus jahrzehntelanger Erfahrung weiß ich, dass selbst Besprechungen, die der Eitelkeit am meisten dienen, selten eine verkaufsfördernde Wirkung haben! Wir hatten gelegentlich Titel, die im Feuilleton der großen Überregionalen Aufmerksamkeit fanden. Ja, sogar eine ganze Seite Auseinandersetzung mit Buch und Autor in DIE ZEIT oder Auszüge im SPIEGEL. Und es gab keine messbaren Ausschläge in den Umsatzkurven der auf diese Art ausgezeichneten Titel.

Was hingegen langfristig zum Erfolg führt – auch zum Verkaufserfolg -, ist der unermüdliche Einsatz von Autorinnen und Autoren, die ihre Bücher bei sich haben und aktiv nutzen: als ihre eigene ausführliche Visitenkarte.


Weitere Marketing-Tipps findest Du in meinen Blog-Beiträgen zum Thema Sachbuchmarketing Grundlagen Teil 1 und Teil 2. Und noch mehr zum Thema Marketing findest Du in meinem Buch Schreib‘ Dich an die Spitze! Dein Buch für Deine Zielgruppe.

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