Im Post zum 4D-Mix haben wir uns die ersten beiden Schritte des Clockwork-Prozesses angeschaut. Heute geht es um den nächsten Schritt: den Blick auf die Queen Bee Role (QBR).
Mike vergleicht die zentrale Aufgabe eines Unternehmens mit der Rolle der Bienenkönigin. Denn ihn hat der effiziente Organisationsgrad eines Bienenvolkes wahnsinnig beeindruckt. „So funktionieren Bienenvölker:
1. Ein Bienenstock hat eine Bienenkönigin, und ihre Aufgabe ist es, Eier zu legen. Die Aufgabe des Eierlegens ist die Rolle der Bienenkönigin: die Queen Bee Role – QBR. Wenn die QBR gut läuft, werden Eier gelegt, damit das Volk leicht und rasch wachsen kann. Wenn die Bienenkönigin ihre Aufgabe, Eier zu legen, nicht erfüllt, ist der gesamte Bienenstock in Gefahr.
2. Jede Biene weiß, dass die allerwichtigste Aufgabe für das Gedeihen des Volkes die Produktion von Eiern ist, so dass die Bienenkönigin, die diese Rolle erfüllt, geschützt und versorgt wird. Sie wird gefüttert. Sie ist geborgen. Sie wird durch nichts davon abgelenkt, ihren Job zu machen.
3. Verwechsle die Bienenkönigin nicht mit dem wichtigsten Individuum eines Bienenvolkes; es ist die Rolle, die sie ausübt, die am wichtigsten ist. Es müssen schnell und kontinuierlich Eier gelegt werden. Wer das macht, ist nicht entscheidend; die QBR ist das, was entscheidend ist. Wenn also die Bienenkönigin stirbt oder keine Eier mehr produziert, wird das Volk sofort an die Arbeit gehen und eine weitere Bienenkönigin aufziehen, damit die QBR wieder in Gang kommen kann.
4. Wann immer die Bienen davon überzeugt sind, dass der QBR Genüge getan ist, machen sie sich auf den Weg, um ihre Hauptaufgabe zu erfüllen. Das könnte das Sammeln von Pollen und Nektar (Nahrung), die Pflege von Eiern und Larven, das Aufrechterhalten der Bienenstocktemperatur oder die Verteidigung des Bienenstocks sein.
Nachdem ich gelernt hatte, wie Bienenvölker so effizient wachsen, hatte ich den Aha-Moment meines Lebens. Ich erkannte, dass die Bestimmung von und das Erfüllen der QBR die Aufgabe jedes Unternehmers und die Lebensqualität eines Unternehmers radikal verbessern würde. Ich beschloss, meine Theorie sofort in meinem eigenen Unternehmen zu testen – mehr dazu später – und in Cyndi Thomasons Unternehmen, einer Unternehmerin, die ich in den letzten Jahren im Einzelcoaching betreut hatte.
Wenn du mein Buch Surge (in etwa: „Schwall“) gelesen hast, erinnerst du dich vielleicht an Cyndis Geschichte. Kurz gesagt, ich habe sie durch den Wachstumsprozess geführt, den ich in Surge beschreibe. Sie hat ihn genauestens befolgt und ihr Unternehmen ist in nur wenigen Monaten von einem potenziellen Kunden pro Monat auf einen soliden Neukunden pro Tag gewachsen. Ihr Geschäft ist geradezu explodiert. Sie befand sich dann in ungewohntem Neuland und musste zahlreiche potenzielle Neukunden ablehnen. Es war eine erstaunliche Transformation; sie bekam Kunden, die besser und besser geeignet waren, und erwirtschaftete immer höhere Gewinne. Gleichzeitig war es ätzend; Cyndi hatte mehr Arbeit als je zuvor. Sie war mehr als überwältigt. Sie war geradezu panisch. Sie arbeitete ununterbrochen, und es reichte immer noch nicht aus, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Cyndi spricht mit diesen beruhigenden Akzent, den Menschen in Arkansas haben, und sie ist eine großartige Rednerin. Wie eine weibliche Version von Bill Clinton. Aber an dem Tag, an dem sie mir erzählte, wie überwältigt sie war, klang sie wie Bill Clinton in einem Interview mit Barbara Walters und sprach nur unter Tränen.
Als ich sie fragte, was ihre QBR sei, war Cyndi nicht in der Lage sofort zu antworten. Wir diskutierten darüber, und schließlich gelang es ihr, die Kernfunktion ihres Unternehmens zu erkennen: mitfühlende und klare Kommunikation. Cyndi sagte: „Wenn ich mit meinen Kunden spreche, egal ob es ihnen gerade gut oder schlecht geht, finde ich einen Weg, wie sie die Umstände verstehen und sich selbst wieder vertrauen können. Ich gebe ihnen innere Ruhe. Für uns hält diese Kommunikation alles auf Kurs.“
Wenn Cyndi nicht bei ihren Kunden vorbeischaute, sich nicht die Zeit nahm, deren Anliegen zu verstehen und Lösungen aufzuzeigen, beobachtete sie einen spürbaren Rückgang der Einnahmen. Wenn sie es tat, stiegen die Einnahmen. Diese Kommunikation, so hatte sie beschlossen, ist entscheidend für den Erfolg ihres Unternehmens.
So wie das Eierlegen die QBR für Bienenvölker ist, ist die proaktive Kommunikation mit den Kunden die QBR, die Cyndi für ihr Unternehmen identifiziert hat. Von welcher Einzelmaßnahme hängt der Erfolg deines Unternehmens ab? Das ist deine QBR. Keine Sorge, wenn du sie nicht auf Anhieb erkennen kannst. Ich habe eine super-einfache, aber wirkungsvolle Übung, die in Kürze ansteht und die dir die Antwort liefern wird. „Wie viel Zeit verbringst du mit der QBR [dich mit Kunden zu befassen] in einer 40-Stunden-Woche?“ fragte ich Cyndi.
Es entstand eine lange Pause. Nicht die Art von Pause, in der jemand versucht, die Antwort zu berechnen. Es war eine dieser Pausen, bei denen die Antwort zwar sofort klar war, aber die Person durchspielt, was ihre Antwort bedeutet. Dann antwortete Cyndi: „Vielleicht zwei Stunden.“
Zwei von 40 Stunden. Fünf Prozent! Fünf Prozent ihrer Zeit verbrachte sie mit der wichtigsten Rolle in ihrem Unternehmen. Und wenn wir ehrlich sind, dann endet Cyndis Arbeitswoche nicht nach 40 Stunden. (Genau wie deine.) Sie verbringt weniger als fünf Prozent ihrer Zeit mit der QBR. Und die anderen 95 Prozent der Zeit war Cyndi damit beschäftigt, Buchhaltung zu machen, Mitarbeiter zu managen – du weißt, wovon ich spreche. Auch mit mehr Mitarbeitern wurde ihre Arbeit nicht einfacher, sie wurde intensiver. Sie hatte mehr Leute, die Dinge für sie tun sollten, quasi mehr Hände.
Aber Cyndi steckte immer noch im Entscheidungsmodus fest. Ihre Arbeit bestand nur noch aus zwei Dingen: unermüdlich die Arbeit zu erledigen oder den endlosen Strom von Fragen von den Leuten zu beantworten, die die Arbeit für sie erledigen sollten. Ihr Unternehmen bestand sozusagen aus einem Gehirn (ihres) mit acht Armen (den Mitarbeitern), die überall hilflos herumruderten. Infolgedessen belastete das Wachstum ihres Unternehmens sie sogar noch mehr. Kommt dir das bekannt vor?
Nachdem wir Cyndis QBR identifiziert hatten, nahmen wir eine Veränderung vor. Sie hatte ein Ziel: die QBR um jeden Preis zu schützen. Sie machte ihrem Team daraufhin deutlich, wie kritisch die QBR (Kommunikation mit Kunden) war. Sie stellte sogar ein riesiges Peace-Zeichen in ihrem Büro auf, als visuelle Erinnerung an alle, dass die QBR Folgendes ist: den Kunden Ruhe, Einsicht und Gelassenheit zu bieten. Dann verlagerte sie die Nicht-QBR-Arbeit auf ihre Assistenten, Mitarbeiter und Auftragnehmer. Sie übergab das Deciding – also das Treffen von Entscheidungen – an ihre Mitarbeiter.
Und konzentrierte sich dann auf die QBR-Arbeit. Und als sie die letzte große Ablenkung von der QBR-Arbeit entdeckte – ihr eigenhändiges Management eines großen, wenn auch problematischen Kunden, der nie zufrieden war…, feuerte sie ihn.
Drei Monate später meldete ich mich bei Cyndi. „Ich kann es nicht glauben“, sagte sie. „Wir wachsen schneller denn je, und der Laden läuft reibungslos. Und weißt du was?“
„Ich bin ganz Ohr, Schwester.“
„Letzte Woche habe ich im Garten gearbeitet. Das ganze Wochenende.“
Cyndi liebt die Gartenarbeit. Sie ist ihre Leidenschaft, aber weil sie von ihrem Unternehmen so überwältigt war, musste sie sie aufgeben. Das Identifizieren und Verkünden der QBR brachte sie automatisch dem optimalen 4D-Mix näher. Nun, mit ihrem Fokus auf Optimierung – mit den Methoden, die bei den Bienenvölkern entdeckt wurden und die du entdecken wirst, wenn du dieses Buch durcharbeitest – hat Cyndi ihre Wochenenden zurückgewonnen. Sie hat ihr Leben zurückbekommen, und ihr Unternehmen läuft hervorragend.“
Wünschst du dir eine solche Entwicklung in deinem Unternehmen? Mike beschreibt den Prozess in seinem Buch Clockwork Schritt für Schritt.
„Clockwork: Damit dein Unternehmen läuft wie ein Uhrwerk“ von Mike Michalowicz ist ab 19.4.2021 in jeder guten Buchhandlung, in unserem Webshop und natürlich auch beim Online-Riesen erhältlich. Am 15.4.2021 steigt die Clockwork-Bookparty auf Facebook.
Die QBR zu finden ist im Alltag schon manchmal schwierig. Das selbst zu verinnerlichen und so mit den Mitarbeitern zu kommunizieren, ist die nächste Herausforderung. Da ist es sehr hilfreich, ein Werk an die Hand zu bekommen, womit der Prozess unterstützt wird. Die Erfahrungen von Anderen zeigen, dass es funktioniert. Mike hat das sicher wieder in seiner sehr sympathischen Art geschrieben.
„Im Alltag“ ist für mich das Entscheidende: Ich kann sowas nur dann, wenn ich mir mit meinem Team die Zeit dazu nehme. Oft denke ich im Vorfeld, dass wir diese Zeit aber gar nicht haben… Und wie sooft kommt bei mir raus: Zeit für Wichtiges muss ich mir nehmen. Die kommt nicht von allein „zufällig“ vorbei. Und, ja, Mike schreibt und leitet auf unvergleichliche Weise an: humorvoll, verständnisvoll schubst er mich vor sich her 🙂