Als Selbstständige:r oder Inhaber:in eines Kleinunternehmens hast du sicherlich schon viel über die verschiedenen rechtlichen Pflichten gehört, die mit deiner Tätigkeit einhergehen. Eine davon betrifft die Berufsgenossenschaften. Doch was genau sind Berufsgenossenschaften und welche Rolle spielen sie für dich und deine Arbeit? In diesem Blogpost wollen wir dich über deine Pflichten mit Blick auf die Berufsgenossenschaften aufklären.
Eine Berufsgenossenschaft ist eine gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland, die den Schutz der Arbeitnehmer:innen bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gewährleistet. Und auch du als Selbstständige:r oder Inhaber:in eines Kleinunternehmens bist in den meisten Fällen verpflichtet, dich bei einer Berufsgenossenschaft anzumelden.
Die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft ist wichtig, um den Versicherungsschutz für dich und deine Mitarbeiter:innen sicherzustellen. Sollte es zu einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit kommen, übernimmt die Berufsgenossenschaft die Kosten für medizinische Behandlungen, Rehabilitation, finanzielle Entschädigungen und gegebenenfalls Rentenzahlungen. Ohne die Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft müsstest du als Selbstständige:r oder Inhaber:in eines Kleinunternehmens diese Kosten selbst tragen – eine finanzielle Belastung, die im Ernstfall existenzbedrohend sein kann.
Die Beitragshöhe zur Berufsgenossenschaft richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Art deines Unternehmens, der Anzahl der Beschäftigten und dem Gefahrenpotenzial deiner Tätigkeit. Genaue Auskünfte und Informationen zu Beiträgen erhältst du bei der zuständigen Berufsgenossenschaft, die je nach Branche unterschiedlich sein kann. Im Internet findest du dazu mit wenigen Klicks die für dich jeweils einschlägige BG.
Um sicherzustellen, dass du deinen Pflichten gegenüber der Berufsgenossenschaft nachkommst, solltest du dich umgehend nach der Gründung deines Unternehmens bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anmelden.
Neben der finanziellen Absicherung bieten Berufsgenossenschaften auch Präventionsmaßnahmen und Unterstützung bei der Umsetzung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in deinem Unternehmen. Dies kann dazu beitragen, Unfälle und Krankheiten zu vermeiden und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. In vielen Fällen bieten Berufsgenossenschaften auch Schulungen und Informationen zu spezifischen Themen an, die für deine Branche relevant sind. Zum Beispiel bekommst du so spannende Aufgaben wie die einer Betriebsbegehung unter besonderer Berücksichtigung möglicher Gefahrenquellen (Dokumentation nicht vergessen!) und du darfst ein Gefahrstoffverzeichnis anlegen, das du mit deinen Mitarbeiter:innen durchsprichst: Warum sie keinen Toner essen und kein Spülmittel trinken sollten… Gut, das ist jetzt vielleicht ein wenig überspitzt. Doch man sagt ja, dass die meisten Unfälle „im Haushalt“ passieren – und diese Art der fahrlässigen Unfälle können eben auch in einem – Gott bewahre, in deinem! – Betrieb passieren.
Die Mitgliedschaft bei einer Berufsgenossenschaft ist also nicht nur eine gesetzliche Pflicht ist, sondern auch ein wichtiger Schutz für dich und deine Mitarbeiter:innen, um im Falle von Unfällen oder Krankheiten angemessen versorgt und finanziell abgesichert zu sein.