Am 11. Mai 2020 ist die 2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage von Mike Michalowicz‘ Businessratgeber Proft First erscheinen. Wir haben Profit First Professional Liane Klar fünf Fragen zu Profit First und zu ihrer Person gestellt.
1) Liebe Liane, bitte stell Dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vor.
Ich bin Liane, ich bin seit vielen Jahren Steuerberaterin und seit 2018 begeisterte Anhängerin des Systems Profit First. Im Jahr 2020 habe ich die Ausbildung als certified Profit First Professional abschließen können.
Die Kanzlei hat ihren Sitz in dem schönen Porta Westfalica, zwischen Hannover und Bielefeld. Also „direkt“ an der A2. Eigentlich ist aber für uns der Kanzleisitz egal. Wir haben schon frühzeitig begonnen, mit unseren Mandanten digital zusammen zu arbeiten. Dies bringt für beide Seiten Erleichterungen. Via Zoomkonferenz ist der Kontakt heute in vielen Fällen intensiver als noch zu Zeiten mit dem “Pendelordner“ und einmal im Jahr Jahresabschlussgespräch. Diese Arbeitsweise gibt uns die Möglichkeit mit den Menschen zusammen zu arbeiten die sagen -ja wir wollen- gleichgültig wie viele Kilometer uns trennen. Auf diesem Weg haben wir bereits viele innovative Unternehmer und Unternehmerinnen kennenlernen dürfen, denen wir in der Offline-Welt wahrscheinlich nie begegnet wären. Und das ist ganz toll und begeistert uns jeden Tag.
2) Was bedeutet „Profit First Professional“ und warum hast Du Dich dazu entschieden, eine zu werden?
Durch Zufall bin ich über das Buch Profit-First von Mike Michalowicz „gestolpert“. Nach den ersten Seiten habe ich gedacht, „typisch Ami“ und eigentlich wollte ich es gar nicht weiterlesen. Aber ich habe weitergelesen und da bin ich richtig froh. Schritt für Schritt habe ich dieses System in meiner Kanzlei eingeführt. Das war zu Beginn nicht so einfach. Ich hatte das Gefühl, jetzt ist erstmal alles durcheinander. Aber nach ca. drei bis vier Monaten stellte ich fest, oh funktioniert ja wirklich. Genau wie es Mike in seinem Buch geschrieben hat. Der aktuelle Überblick ist jederzeit da. Was will ich mir leisten? Was kann ich mir leisten? Warum brauch ich jetzt dieses oder jenes? Was für einen Nutzen bringt mir diese Investition, wenn ich sie jetzt mache? Und das alles, ohne eine betriebswirtschaftliche Auswertung in die Hand zu nehmen. Das fand ich genial. Man betrachtet sein Business aus einer ganz anderen Perspektive. Und dies wollte ich auch meinen Mandanten ermöglichen.
Ich merkte, dass sich die Gesprächsthemen langsam änderten. Es ging nicht mehr nur um die Themen mehr Umsatz, Steuern sparen und wo ist denn der Gewinn, der auf der Gewinnermittlung steht. Es soll natürlich jeder nur die Steuer zahlen, die nötig sind, aber die Bereitschaft, sein Business auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, wuchs. Warum mache ich das, was ich mache? Habe ich noch Freude daran oder sind die Ideen von damals irgendwo im Alltag verschwunden? Welche Unternehmensziele gibt es? Wann soll der wohlverdiente Ruhestand beginnen, und und und.
Dabei unsere Mandanten zu unterstützen, macht einfach Spaß. Aus dem Grund war ich glücklich, als ich auf der Internetseite von der lieben Kollegin Benita Königsbauer las, dass sie die Möglichkeit bietet, in deutscher Sprache, die Ausbildung zur certified Profit First Professional zu absolvieren. Auch wenn ich sage, es ist ein einfaches System, aber die Profit-First-Methode hat viele Facetten. So viele Facetten, wie es Unternehmer und Unternehmerinnen gibt, denn jeder ist für sich –einzigartig-. Wenn ich als Mentor oder Coach zur Seite stehen möchte, ist mehr Wissen erforderlich als nur das theoretische Wissen aus dem Buch. Die eigenen Erfahrungen, das Wissen im steuerlichen Bereich, die Ausbildung als certified Profit First Professional und das tolle Netzwerk der Profit First Professionals macht den Mehrwert aus, den wir unseren Mandanten bieten können.
3) Was ist das Profit First-System und warum sollte eine Unternehmerin oder ein Unternehmer gerade dieses für das eigene Unternehmen nutzen?
Sie werden sich vielleicht jetzt etwas wundern, aber ein bisschen erinnert mich Profit First an meine Oma. Sie war keine Unternehmerin in dem Sinne. Sie hatte ein Familienunternehmen, dazu gehörte ihr Mann und drei Kinder und dieses musste sie lenken und steuern. Bei ihr gab es noch Lohntüten, da wurde kein Gehalt unbar ausgezahlt. Sie hatte in ihrem Küchenschrank immer verschiedene Dosen. Die waren beschriftet mit Miete, Haushaltsgeld, Geschenke. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern. Dies war auch schon eine „Form“ von Profit First. Denn sie hat das Geld aus der Lohntüte verteilt und der Bestimmung zugeordnet. Sie hat also genau gewusst, wieviel sie für die einzelnen Dinge ausgeben kann. Und dies Übersicht ist auch ein Bestandteil von der Profit-First-Methode.
Wir verwenden heute natürlich Konten. Zum Grundsystem gehört das Einnahmekonto, das Gewinnkonto, das Inhabergehaltskonto, das Steuerkonto und das Ausgabekonto. Die Geldeinnahmen -Einnahmekonto- werden nach einen vorher festgelegten Verteilerschlüssel verteilt und ihren Bestimmungen, ihren Aufgaben zugeführt. Durch die Festlegung der Verteilerschlüssel wird eine Budgetierung vorgenommen und das ist das, womit die unternehmerische Kreativität angekurbelt wird. Sind die Gelder nicht in dem Maß zur Verfügung, wie sie benötigt werden würden, muss überlegt werden, wie dieses Problem gelöst werden kann.
Gleichzeitig werden auch Sicherheitsvorkehrungen eingebaut. Denn das was z. B. auf dem Steuerkonto angespart wurde, soll nicht wieder in den Ausgabenkreislauf des Unternehmens wandern. Sondern tatsächlich für Steuerzahlungen verwendet werden.
Schon die Veränderung der altbekannten Gewinnformel in die neue Gewinnformel
Einnahmen – Gewinn = Ausgaben
verändert die unternehmerischen Aktivitäten.
Gewinn hat damit Priorität. Die einzelnen Prozesse und Tätigkeiten im Unternehmen werden unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachtet. Für ein Unternehmen, egal ob klein oder groß, ist der Gewinn das Lebenselixier. Auch in Deutschland! Nur so, kann der für uns alle, wichtige Mittelstand wachsen.
4) Welcher Aspekt des Profit First-Systems findest Du persönlich am spannendsten und warum?
Am spannendsten finde ich festzustellen, wo das Unternehmen vor Einführung von Profit First steht, im Verhältnis zu den Besten in seiner Umsatzklasse durch das Assessment. Die Entwicklung, die das Unternehmen dann nach der Umsetzung durchläuft um den Zielen Schritt für Schritt, in dem individuell festgelegten Tempo, näher zu kommen. Die Freude darüber, vierteljährlich die erreichten Erfolge tatsächlich zu sehen. Und das nur durch einen Blick auf die Bankkonten ohne erst eine Betriebswirtschaftliche Auswertung oder Gewinnermittlung zu studieren.
5) Darum bin ich überzeugte Profit First Professional
Mit der Gründung des Unternehmens geht man viele Pflichten ein, aber auch Rechte. Ich glaube, dass jede Unternehmerin und jeder Unternehmer das Recht haben, ein finanziell gesundes Unternehmen zu führen. Nur dann kann das Unternehmen für seinen Inhaber und seine Familie sorgen, kann Steuern zahlen, Arbeitsplätze sichern, innovativ sein, Altersarmut vermeiden und noch viele andere Aufgaben lösen.
Das alles kann man mit Profit First erreichen. Ja und das auch noch mit einer gewissen Leichtigkeit und Freude. Deshalb bin ich überzeugte certified Profit First Professional und begleite alle, die dies möchten, bei der Umsetzung Ihrer Vision.
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Mike Michalowicz: Profit First. Ein einfaches System, jedwedes Unternehmen von einem kapitalfressenden Monster in eine Geldmaschine zu verwandeln
2., erweiterte und aktualisierte Auflage