Wie hast du dein Team durch die Corona-Zeit geführt? Fragen für Führungskräfte

Führung in der Corona-Zeit geführt? Fragen für FührungskräfteDie Corona-Zeit hat Führungskräfte weltweit dazu gezwungen, sich schwierigen Fragen zu stellen. Wie hat dein Team diese schwierige Zeit überstanden? Welche Strategien haben sich bewährt, und welche sind gescheitert? In diesem Blogbeitrag erörtern wir einige der wichtigsten Fragen, die sich Führungskräfte stellen müssen, um ihre Führungsqualitäten in Krisenzeiten zu verbessern.

Führung bedeutet mehr, als nur Befehle zu erteilen. In Krisenzeiten müssen Führungskräfte in der Lage sein, ihre Teams zu motivieren und zu inspirieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber sie ist für den Erfolg jeder Organisation unerlässlich.

Ziele erreichen – auch in schwierigen Zeiten

Die erste Frage, die sich jede Führungskraft stellen muss, lautet: „Was sind die Ziele meines Unternehmens,die wir in der Krise erreichen können?“ Ohne eine klare Vorstellung von den Zielen deines Unternehmens ist es unmöglich, eine wirksame Strategie zu entwickeln. Sobald du die Ziele kennst und gemeinsam mit deinem Team diskutieren kannst, kannst du damit beginnen, einen Aktionsplan zu entwickeln.

Im Übrigen kann es eine gute Idee sein, sehr ehrgeizige Ziele in Krisenzeiten etwas zu reduzieren: Wenn du deinen Laden zumachen und ein neues Geschäftsmodell erarbeiten musst, ist es wenig sinnvoll, zugleich extrem ambitionierte Kennzahlen auszurufen. Das bedeutet nicht, dass du alle Hoffnung fahren lässt, dein Team auflöst und unter der Brücke dein Zelt aufschlägst. Ich meine nur: Schau auf das, was möglich ist. Die Rahmenbedingungen können manche Dinge leichter, andere schwieriger machen. Konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst, und arrangiere dich bestmöglich mit dem, was du nicht im Griff hast. So sparst du Energie für die wichtigen Dinge.

Motivation im Team – fördern oder zerstören

Die zweite Frage, die sich Führungskräfte stellen können, lautet: „Wie kann ich mein Team motiviert halten?“ Ja, ich weiß: Man kann Menschen nicht motivieren, nur demotivieren. Doch ist die Motivation deines Teams entscheidend dafür, konzentriert und erfolgreich zusammenzuarbeiten. Und es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, dein Team zu motivieren, doch musst du dafür den Ansatz finden, der für dein Unternehmen und dein spezifisches Team am besten funktioniert.

Fragen, die du dir dazu stellen kannst: Wie häufig braucht wer eine Rückmeldung von dir? Kommen alle, die im Homeoffice sind, mit ihrer Situation zurecht? Kannst du denen helfen, die nicht zurecht kommen? Kommen alle, die nicht im Homeoffice arbeiten können, damit klar, sich Infektionsrisiken auszusetzen? Braucht ihr Schichtregelungen? Wie sieht die technische Infrastruktur aus? Wie ist die häusliche Situation? Kannst du Einfluss auf die Dinge nehmen?

Sprich mit deinem Team, um die besten Möglichkeiten für euch zu identifizieren. Und natürlich, wie man hier im Rheinland sagt: Jeder Jeck ist anders. Das heißt, die Lösung für den einen ist eine Katastrophe für die andere. Und umgekehrt.

Kommunikationskanäle – nicht zu viel und nicht zu wenig

Die dritte Frage, die du dir als Führungskraft stellen kannst, lautet: „Wie kann ich mein Team auf dem Laufenden halten?“ Immer gilt, Information ist Macht – und in Krisenzeiten gilt dies noch verstärkt. Dein Team muss Zugang zu genauen und aktuellen Informationen haben, um gute Entscheidungen treffen zu können. Doch darfst du auch darauf achten, dass du dein Team nicht mit zu vielen Informationen überforderst. Sie brauchen ausreichend viele Informationen, um gute Entscheidungen zu treffen, nicht mehr und nicht weniger.

Hier schließt sich die Frage nach den geeigneten Kommunikationskanälen an, nach Frequenz, nach Möglichkeiten für Rückfragen und nach Formaten. Alles Dinge, die natürlich auch ohne Krise wichtig sind, aber in Krisenzeiten noch weit schwerer wiegen.

Vertrauen – der Stoff aus dem Beziehungen sind

Die vierte Frage, die du dir stellen kannst, lautet: „Wie kann ich Vertrauen in meinem Team aufbauen und pflegen?“ Vertrauen ist für den Erfolg eines jeden Teams unerlässlich, aber es ist besonders wichtig in Krisenzeiten. Wenn das Vertrauen gering ist, neigen Teammitglieder eher dazu, Informationen zurückzuhalten oder Entscheidungen zu treffen, die nicht im besten Interesse des Teams sind.

Es gibt viele Maßnahmen, um Vertrauen zu erhöhen. Aus meiner Sicht sind Transparenz und Vertrauen, dass du als Führungskraft deinem Team entgegenbringst, die wichtigsten Bausteine. Bist du selbst eher mal auf der misstrauischen Seite mit Kontrollzwängen deinem Team gegenüber, dann wirkt dies wenig Vertrauen fördernd. Beobachte dich selbst also kritisch und frage dich, was du verbessern kannst.

Der Fisch stinkt am Kopf zuerst

Und schließlich kannst du dich als Führungskraft fragen: „Was kann ich tun, um meine Führungsqualitäten zu verbessern?“ Dies ist ein fortlaufender Prozess, aber es ist besonders wichtig in Krisenzeiten. Als Führungskraft darfst du nie aufhören zu lernen und zu wachsen.

Krisen bringen in Menschen die besten und die schlimmsten Qualitäten zum Vorschein. Hast du psychisch wackelige Menschen in deinem Team, wirst du in Zeiten erhöhten Drucks entweder feststellen, dass sie weit belastbarer sind, als alle angenommen hatten. Oder eben genau das nicht. Krisen fördern auch in dir selbst unter Umständen Extreme zu Tage. Sei auch hier wachsam und prüfe: War ich bisher an manchen Stellen zu vorsichtig? Habe ich Auseinandersetzungen vermieden? Oder: War ich immer zu hart? Sollte ich hier mehr Raum schaffen für individuelle Arbeitsweisen?

In zukunftsoffenen Situationen gibt es zumeist keine richtigen oder falschen Entscheidungen. Es gibt nur Entscheidungen. Und die zu treffen ist deine Aufgabe als Führungskraft. Dich nicht zu verstecken, dich in deiner Unsicherheit zu zeigen, ohne Panik zu verbreiten, das sind die wichtigsten Aufgaben, die du zu bewältigen hast.

Und wenn du dir die Zeit nimmst, die Krisen nach- und die nächste vorzubereiten, dann hast du harte Lektionen genutzt, um etwas zu lernen: Und das ist die größte Aufgabe!

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